Unser Bulli war wahrscheinlich ursprünglich ein Militärfahrzeug. Darauf deutet auf der einen Seite die olivgrüne Farbe hin, aber auch die Recherche über die erste Zulassung bzw. den Erstbesitzer lässt dies vermuten. Mit Baujahr 1989 und Erstzulassung am 01.07.1989 stand im Fahrzeugbrief als offiziellen Erstbesitzer (im Jahr 2008) eine Firma aus dem Raum Heidelberg, die wohl Fahrzeuge des deutschen Militärs aufgekauft hat…. Es könnte natürlich auch ein alter Postbulli oder ein Fahrzeug der deutschen Telekom gewesen sein, aber wie er so olivgrün vor uns stand haben wir beschlossen, dass uns die Militär-Geschichte am besten gefällt. Deshalb haben wir ihm einfach mal den Titel „Sargent“ gegeben. Die Firma verkaufte den Bulli nach drei Monaten an einen Liebhaber in der Pfalz, der den alten Kastenwagen mit viel Hingabe zu seinem persönlichen kleinen „Campingwagen“ umbaute. Mit einer selbst gebauten Innenverkleidung aus Holz und einer großen Matratze wurden hier wohl einige schöne Trips unternommen. Leider wurde er nicht fertig mit seinem Projekt, da der Besitzer zu früh verstarb. Seine Töchter behielten den Bulli über viele Jahre, da sie es nicht übers Herz brachten, das geliebte Auto einfach so zu abzugeben.
Der Bulli stand also fast 10 Jahre teilüberdacht und vor Wind und Wetter nicht komplett geschützt. Bewegt wurde er in dieser Zeit nur sehr wenig. Über einen alten Freund wussten wir von dem Bulli, der darauf wartete wieder ein liebendes Zuhause zu bekommen. Im September haben wir uns mit den beiden Töchtern getroffen und uns den Bulli angeschaut. Der süße Fratz war den Umständen entsprechend äußerlich in einem guten Zustand, die typischen Stellen wiesen nur wenig Rost auf.
Allerdings lief der Motor nach so langem Stehen nicht mehr und wir wussten nicht, was uns hier noch erwarten würde…. Nach genau null Minuten Überlegung haben wir beide gewusst: der kleine Fratz braucht ein Zuhause und wir werden uns gut um ihn kümmern. Mit den Töchtern konnten wir uns preislich einig werden und versprachen, den Bulli in Gedenken an Ihren Vater in Ehren zu halten.
Eine Woche später haben wir ihn dann mit dem Hänger zur Werkstatt unseres Vertrauens geschleppt, wo wir die Jungs von Clean and Repair it um eine Bestandsaufnahme baten. Wir wollten wissen, was insgesamt gemacht werden muss und was mit dem Motor ist, damit wir entscheiden konnten, wie es weitere gehen sollte. Grundsätzlich ist der Plan, soviel wir möglich am Bulli selbst zu reparieren und zu basteln, aber aus Zeitgründen haben wir dann doch die erste Runde von den Profis machen lassen.
Die Jungs tauften ihn auf Grund der Matratze im Innenraum „Bums-Bus“, aber der Bulli wurde schon zuvor von uns „Koalas-Nest“ getauft und da das etwas lang war und wahrscheinlich auch dem grünen Ungeheuer nicht ganz gerecht wurde, wurde sein offizieller Namen: „Sargent KoNe“.